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Autonome Shuttles für Menschen und Pakete

06. 02. 2023
Verfasst von: Christoph von Viebahn, Maylin Wartenberg, Marvin Auf der Landwehr

Autonome Shuttles für Menschen und Pakete

Autonom fahrender Kleinbus auf der Straße © FRA UAS
Autonome Shuttles können für den kombinierten Transport von Personen und Gütern genutzt werden, um die Versorgung auf dem Land nachhaltiger und kosteneffizienter zu gestalten.

Laut Deutsche-Bahn-Studie sind 55 Millionen Bürgerinnen und Bürger nicht ausreichend an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Hier können autonome Shuttles auf dem Land helfen: Diese Fahrzeuge bringen zum Beispiel Patienten zum Arztbesuch in die nächste Stadt und auf der Rückfahrt Einkäufe oder Pakete ins Dorf. „Das hub“ der Hochschule Hannover entwickelt neue Konzepte, bei denen Personen und Güter mit demselben Shuttle befördert und Emissionen eingespart werden.

Verkehr ökonomisch, ökologisch und sozial gestalten

Ländliche Räume nehmen in Deutschland 65 Prozent der gesamten Fläche ein. Diese Kommunen stehen vor der Herausforderung, die Infrastruktur und Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen sowohl auf ökologische als auch auf ökonomische und soziale Weise zu gewährleisten. Dennoch werden zu selten ländliche Logistik- und Mobilitätssysteme erforscht oder umgesetzt. Die Folgen sind ineffiziente Transporte, hohe Verkehrsemissionen und soziale Ungleichheit. „Das hub“ (data analytics and simulation hub for production, logistics and mobility) der Hochschule Hannover will bedarfsgerechte, kostengünstige und umweltfreundliche Lösungen gestalten. Das Forschungsteam entwickelt einen innovativen Ansatz für autonome Kleinbusse im ländlichen Raum, die den Personen- mit dem Gütertransport kombinieren.

Personen und Güter simultan transportieren

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert das Projekt Kombinom, um die Verkehrswende zu unterstützen und eine nachhaltigere Verkehrslogistik zu schaffen. Das Team der Hochschule Hannover arbeitet hier mit der Hochschule Frankfurt, der SimPlan AG und weiteren Partnern eng zusammen. Besonders die sogenannte letzte Meile ist für Logistikdienstleister aufgrund der großen Distanzen und geringen Bündelungspotenziale auf dem Land ein großer Kostenfaktor. Ziel ist es, durch die Verquickung von Personen- und Güterverkehren höhere Effizienzgrade und bessere Versorgungsstrukturen zu sichern. Dazu nutzt das Team ein breites Methodenspektrum aus qualitativer Sozialforschung, Data Analytics und Simulation.

Zielgerichtet umsetzen, nachhaltig versorgen

Die Forschenden erarbeiten geeignete Konzeptansätze und entwickeln ein simulationsgestütztes System, das Entscheidungen unterstützt und Aufschluss über Ausgestaltung und Mehrwerte von kombinierten autonomen Verkehren in ländlichen Räumen liefert. Dabei werden sowohl wirtschaftliche Kenngrößen wie Kosteneinsparungspotenziale als auch ökologische und soziale Parameter untersucht, beispielsweise die Reduzierung von CO2-Emissionen und Verkehr. Die erschlossenen Betriebscharakteristiken und Konzeptpotenziale ermöglichen eine zielgerichtete Realisierung von kombinierten autonomen Verkehrssystemen. Dadurch trägt das Projekt Kombinom zur Verkehrswende sowie zu nachhaltigen Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum bei.

Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Prof. Dr. Christoph von Viebahn
Adresse
Hochschule Hannover
das hub, Fakultät IV, Abteilung Wirtschaftsinformatik
Prof. Dr. Christoph von Viebahn
Adresse
Hochschule Hannover
das hub, Fakultät IV, Abteilung Wirtschaftsinformatik
Prof. Dr. Maylin Wartenberg
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Hochschule Hannover
das hub, Fakultät IV, Abteilung Wirtschaftsinformatik
Prof. Dr. Maylin Wartenberg
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Hochschule Hannover
das hub, Fakultät IV, Abteilung Wirtschaftsinformatik
Hochschule Hannover, Stabsabteilung Forschung, Entwicklung und Transfer
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